Wie man mit seinen Küchenabfällen
und einem Bokashi - Haushaltseimer kostbare Erde herstellen kann.
-Ein MuckelchÖn
Experiment-
Jetzt werdet ihr euch vielleicht
an den Kopf greifen und denken; Mensch, wusste das MuckelchÖn etwa bis heute
nicht für was so ein Kompost gut ist, wozu hat sie drei solcher Dinger in ihrem Garten stehen?
Doch, wusste ich, grins und
natürlich ist mir bekannt das durch die Kompostierung von Küchen- und
Gartenabfällen mit der Zeit tolle fruchtbare Erde entsteht.
Aber, bis jetzt hatte ich immer
ein Problem mit der Lagerung von Küchenabfällen zu Hause. Wer Daheim eine
Bio-Tonne hat, kennt bestimmt das Problem. Sie stinkt nicht nur sondern es
nisten sich auch Tierchen ein die man nicht in seiner Küche haben möchte, so
hatten wir letzten Sommer immer wieder Probleme mit Maden obwohl wir den
Bio-Müll regelmäßig entleerten. Keine zwei Tage und es wimmelte nur so im
Eimer, bäh! Letzten Winter sammelte ich alle Küchenabfälle in einem Eimer auf
unserem Balkon, durch die Kälte passierte da nix und es roch auch kaum. Einmal
die Woche wurde der Inhalt dann in der MuckelchenOase abgeladen. Der ganze
Vorgang war mir dann aber zu kompliziert und der MuckelchenMann beklagte sich
über den Geruch im Auto. Also was tun mit dem kostbaren Müll? Schließlich
kommen zu Hause wirklich tolle Abfälle zusammen!
Durch Zufall entdeckte ich dann im
Internet den Bokashi Haushaltseimer und meine Neugier war geweckt.
Bokashi stammt aus Japan und steht
für eine bestimmte Fermentation von Abfällen, wird jedoch mittlerweile auch zur
Herstellung von Terra Preta (schwarze Erde) verwendet. Terra Preta ist eine sehr
nährstoffreiche Erde die im Amazonas entdeckt wurde. Wer dazu mehr wissen
möchte schaut einfach mal im Internet nach, zwinker.
Was ist das für ein Ding, dieser
Eimer?
Eigentlich etwas ganz simples, der
Eimer hat einen luftdichten Deckel und unten einen Siebeinsatz, siehe Bild.
Noch dazu ist ein Ablaufhan befestigt, mit dem man die angesammelte Flüssigkeit
ablassen kann.
Im Internet gibt es mehrerer
Anleitungen um sich so einen Eimer selbst zu basteln, ich habe mich aber für
ein fertiges Produkt entschieden, da Marke Eigenbau oftmals wohl nicht ganz
dicht ist und auslaufen kann. Und mal ehrlich, wer will flüssigen Müll in
seiner Küche? Also ich nicht!
Ich habe für das Starterpaket
65,90 Euro bezahlt, darin waren zwei Eimer, 1 Flasche EMa, 1 Sack Bokashi-Streu
und 1 DVD mit Anleitung enthalten.
Was braucht man?
Mindestens zwei Bokashi Eimer
1 Flasche Effektive Mikroorganismen
(EMa) und dazu einen handelsübliche Sprühflasche
Bokashi-Streu (Muss nicht unbedingt
sein)
Einen Stein oder einen Sack mit
Sand zum beschweren
Hat man wie ich den Terra Preta
Aspekt im Hinterkopf benötigt man noch zwei Sachen zusätzlich und zwar feine
Bio-Pflanzenkohle (keine Grillkohle) und Gesteinsmehl.
Pflanzenkohle und
Gesteinsmehl sind auch natürliche Geruchsvernichter, sprich, durch
sie riecht es im Eimer nicht!
Was bewirkt dieser Eimer?
Der Eimer wird mit allen möglichen
Küchenabfällen gefüllt. Mit Hilfe von effektiven Mikroorganismen kommt es
im Eimer zu einer Fermentation! Dadurch das der Eimer Luftdicht verschlossen
ist, können keine Maden entstehen, die Fäulnis wird unterdrückt, dadurch riecht
es nicht und irgendwann entsteht durch die Fermentation super Dünger bzw. Erde!
Wie funktioniert das?
Um ehrlich zu sein ist es eine
etwas aufwendige Art seinen Bio Müll zu entsorgen, lach, jedoch klingt diese
Mühe sehr lohnenswert wenn das Ergebnis denn dann auch der Wahrheit entspricht.
Laut Hersteller kann alles in den
Eimer was so an Küchenmüll bzw. organischen Stoffen anfällt, also Essensreste,
Kaffeesatz, Fischgräten, kleine Knochen, Teebeutel, Schalen von Zitrusfrüchten,
altes Brot, Eierschalen, Obst-Gemüsereste und so weiter, selbst Fingernägel und
Haare können dort mit rein, ok….das war mir dann doch etwas zu eklig.
Nicht rein dürfen: altes rohes
Fleisch, Fäkalien, verschimmelte Lebensmittel, große Knochen, Metall usw. oder
große Mengen Papier.
Wichtig ist nur, die Sachen dürfen
nicht verschimmelt sein, also keine fauligen Äpfel oder verschimmeltes Brot
rein werfen, das sind Pilze die nicht sonderlich gut sind und die gewünschte
Zersetzung blockieren . Eierschalen vorher bitte gründlich ausspülen,
Kaffeesatz und Teebeutel etwas antrocknen lassen.
In einer alten Plastikschüssel
sammle ich so lange Küchenabfälle bis diese voll ist, zwischengelagert wird sie
im Kühlschrank.
Alles wird so klein wie möglich
geschnitten, also keinen ganzen Apfel oder eine ganze Möhre dort rein tun,
sondern wirklich alles ganz klein schneiden. Die ersten Tage hat mich das
genervt, jetzt stört es mich aber nicht mehr. Ist meine Plastikschüssel dann voll
geht’s ab zum Bokashi Eimer.
Deckel auf, Inhalt rein, nun
kommen die effektiven Mikroorganismen zum Einsatz. Einfach auf den Müll
aufsprühen, etwas von dem Bokashi-Streu oder der Pflanzenkohle oben drauf
streuen (Vorsicht, die Kohle staubt ziemlich, also am besten nicht niesen,
kicher), wieder mit EMa besprühen dann noch etwas Gesteinsmehl darüber
streuen, alles schön fest andrücken und mit etwas beschweren. Ich verwende
hierfür einen großen Stein, ein Beutel mit Sand soll aber auch gut
funktionieren. Für den ganzen Prozess ist es wirklich wichtig das der Müll so
fest wie möglich zusammen gedrückt wird. Deckel drauf und bis zur nächsten
Ladung verschlossen halten.
Das wiederholt sich so lange bis
der erste Eimer voll ist. Diesen dann zwei-drei Wochen an einem warmen Ort ruhen
lassen und aller 4-5 Tage den Sickersaft ablassen. Dieser kann 1:100 als
Flüssigdünger oder pur als Abflussreiniger verwendet werden (löst aber keine
schweren Verstopfungen sondern beugt nur vor). Witzig oder? Nach den drei
Wochen sollte sich oben dann ein weißer Schimmel gebildet haben, der steht wohl
für beste Qualität, ähnlich wie bei einem guten Käse, lach! Den fermentierten Inhalt zum
Schluss am besten mit etwas Erde in einen Schnellkomposter geben, Deckel zu und
ca. 3-6 Monate liegen lassen. Wer keinen Schnellkompost hat, mischt den Inhalt
mit etwas Erde, deckt ihn wasserdicht ab und lässt ihn ebenfalls 3-6 Monate
ruhen.
Nach der Ruhephase hat man dann angeblich beste Erde, die voller
Nährstoffe ist und alle Pflanzen optimal versorgt.
Durch den Zusatz von Bio
Pflanzenkohle (Keine Grillkohle) wird die Erde dunkel (schwarze Erde)! Die
Kohle saugt Nährstoffe auf wie ein Schwamm, fördert das Bodenleben, speichert
Nährstoffe und gibt sie an die Pflanzen ab. Durch Regen usw. werden
normalerweise wichtige Nährstoffe aus dem Boden gespült, darum sollte man immer
mal wieder seine Pflanzen düngen. Mit Pflanzenkohle ist das angeblich nicht
mehr nötig, Nährstoffe werden nicht mehr ausgespült sondern halten sich an der
Kohle fest. Es gibt mittlerweile viele Erfahrungsberichte aus der
Landwirtschaft wo Bio Bauern mit Terra Preta experimentieren und bisher sehr
gute Ergebnisse damit erzielen konnten. Warum also nicht auch im Kleingarten?
Aber nicht das ihr jetzt denkt man
muss dafür einfach nur etwas Kohle unter die Erde mischen (so wie ich), so einfach geht das
leider nicht. Pflanzenkohle muss sich erst mit Nährstoffen aufladen, wie eben
durch die Nutzung eines Bokashi Eimers oder durch einen Terra Preta Komposthaufen,
erst aufgeladen entfaltet die Kohle ihre positiven Eigenschaften.
Unser erster Eimer ist nun nach 3
Wochen voll und was soll ich sagen, es riecht nicht, echt nicht, selbst wenn
ich den Deckel öffne riecht es zwar leicht säuerlich, aber nicht unangenehm.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht dass das stimmt, ich hoffe sehr das
bleibt auch im Sommer so, schon alleine dafür hätte sich die Anschaffung
gelohnt.
Der Eimer steht nun für weitere 3
Wochen bei uns im warmen Wohnzimmer, denn bei Wärme arbeiten die
Mikroorgansimen besser als bei Kälte und sorgen somit für eine bessere
Fermentation.
In der Zwischenzeit nutzen wir den
zweiten Eimer. Dafür das wir sehr viel Obst und Gemüse essen und ich wirklich
viel frisch koche kommt man mit einem Eimer bei zwei Personen doch recht lange
hin, ich hatte etwas bedenken das der Eimer schon nach der ersten Woche voll
sein würde, aber nein, drei Wochen Abfall passen in einen 16 Liter Eimer. Das
Kleinschneiden sowie das fest zusammendrücken spielt dabei aber sicherlich auch
eine große Rolle.
Ich berichte die nächsten Monate
weiter über dieses Experiment und zeig euch natürlich auch das Ergebnis nach
der 6 monatigen Lagerung im Kompost. Ich bin zumindest schon sehr gespannt was
dabei raus kommt.
Es grüßt das MuckelchÖn
Spitzenbeitrag ! Wir sind seit letztem Jahr auch "auf den Geschmack" gekommen. Die EMs kann man selbst vervielfältigen, muß sich nur die Grundlösung kaufen ( EMA ) . Es ist so interessant und man hat durchaus Erfolg ! Pflanzenkohle ist teuer und stellten wir deshalb selbst mit einem selbstgebauten Öfchen her. Macht weiter ! Und berichtet ! Übrigens lieben es auch Pflanzen mit EMA1s angesprüht zu werden...ob daheim oder im Garten. Und Tiere finden das auch prima, wenn man sie ansprüht.
AntwortenLöschenHallo Annett, schön das dir mein Beitrag gefällt. Die Pflanzenkohle wollen wir in Zukunft auch selber herstellen, jetzt im Frühjahr hatten wir aber nicht das nötige Material dafür, sprich, Äste usw. Aber sobald wieder Grünzeug anfällt geht's los.... ☺️ Liebe Grüße
AntwortenLöschenSuper Blog,gefällt mir sehr. Das es so was wie pflanzenkohle gibt habe ich erst in deinen Blog erfahren. Liebe Grüsse von Jean
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