Herzlich Willkommen in meiner kleinen "MuckelchenOase"!
In Dresden, mitten in der Stadt, bewirtschafte ich zwei kleine Pacht/Schrebergärten von ungefähr 400 qm.
Der Grundgedanke ist die Selbstversorgung mit saisonalem frischem Obst und Gemüse aus eigenem Anbau.
Ich möchte eine "kleine" Selbstversorgung erreichen, lernen wie man Obst und Gemüse anbaut, pflegt, erntet und verwertet. Gleichzeitig soll mein Garten ein Ort der Ruhe sein, ein Plätzchen wo ich mich zurückziehen und die Seele baumeln lassen kann.
Ich lade euch ganz herzlich dazu ein Teil meiner Erfahrungen, Projekte, Erfolge und Niederlagen zu werden.
Begleitet mich gerne ein Stück auf meinem Weg zur Selbstversorgung mitten in der Stadt, ich würde mich freuen!

Euer MuckelchÖn

Montag, 9. März 2015

Bokashi Haushaltseimer und Terra Preta....


Wie man mit seinen Küchenabfällen und einem Bokashi - Haushaltseimer kostbare Erde herstellen kann.

 -Ein MuckelchÖn Experiment-


Jetzt werdet ihr euch vielleicht an den Kopf greifen und denken; Mensch, wusste das MuckelchÖn etwa bis heute nicht für was so ein Kompost gut ist, wozu hat sie drei solcher Dinger in ihrem Garten stehen?

Doch, wusste ich, grins und natürlich ist mir bekannt das durch die Kompostierung von Küchen- und Gartenabfällen mit der Zeit tolle fruchtbare Erde entsteht. 

Aber, bis jetzt hatte ich immer ein Problem mit der Lagerung von Küchenabfällen zu Hause. Wer Daheim eine Bio-Tonne hat, kennt bestimmt das Problem. Sie stinkt nicht nur sondern es nisten sich auch Tierchen ein die man nicht in seiner Küche haben möchte, so hatten wir letzten Sommer immer wieder Probleme mit Maden obwohl wir den Bio-Müll regelmäßig entleerten. Keine zwei Tage und es wimmelte nur so im Eimer, bäh! Letzten Winter sammelte ich alle Küchenabfälle in einem Eimer auf unserem Balkon, durch die Kälte passierte da nix und es roch auch kaum. Einmal die Woche wurde der Inhalt dann in der MuckelchenOase abgeladen. Der ganze Vorgang war mir dann aber zu kompliziert und der MuckelchenMann beklagte sich über den Geruch im Auto.  Also was tun mit dem kostbaren Müll? Schließlich kommen zu Hause wirklich tolle Abfälle zusammen!


Durch Zufall entdeckte ich dann im Internet den Bokashi Haushaltseimer und meine Neugier war geweckt.
Bokashi stammt aus Japan und steht für eine bestimmte Fermentation von Abfällen, wird jedoch mittlerweile auch zur Herstellung von Terra Preta (schwarze Erde) verwendet. Terra Preta ist eine sehr nährstoffreiche Erde die im Amazonas entdeckt wurde.  Wer dazu mehr wissen möchte schaut einfach mal im Internet nach, zwinker.

Was ist das für ein Ding, dieser Eimer?

Eigentlich etwas ganz simples, der Eimer hat einen luftdichten Deckel und unten einen Siebeinsatz, siehe Bild. Noch dazu ist ein Ablaufhan befestigt, mit dem man die angesammelte Flüssigkeit ablassen kann.
Im Internet gibt es mehrerer Anleitungen um sich so einen Eimer selbst zu basteln, ich habe mich aber für ein fertiges Produkt entschieden, da Marke Eigenbau oftmals wohl nicht ganz dicht ist und auslaufen kann. Und mal ehrlich, wer will flüssigen Müll in seiner Küche? Also ich nicht!


Ich habe für das Starterpaket 65,90 Euro bezahlt, darin waren zwei Eimer, 1 Flasche EMa, 1 Sack Bokashi-Streu und 1 DVD mit Anleitung enthalten.

Was braucht man?

Mindestens zwei Bokashi Eimer
1 Flasche Effektive Mikroorganismen (EMa) und dazu einen handelsübliche Sprühflasche
Bokashi-Streu (Muss nicht unbedingt sein)
Einen Stein oder einen Sack mit Sand zum beschweren
Hat man wie ich den Terra Preta Aspekt im Hinterkopf benötigt man noch zwei Sachen zusätzlich und zwar feine Bio-Pflanzenkohle (keine Grillkohle) und Gesteinsmehl.


Pflanzenkohle und Gesteinsmehl sind auch natürliche Geruchsvernichter, sprich, durch sie riecht es im Eimer nicht!


Was bewirkt dieser Eimer?

Der Eimer wird mit allen möglichen Küchenabfällen gefüllt.  Mit Hilfe von effektiven Mikroorganismen kommt es im Eimer zu einer Fermentation! Dadurch das der Eimer Luftdicht verschlossen ist, können keine Maden entstehen, die Fäulnis wird unterdrückt, dadurch riecht es nicht und irgendwann entsteht durch die Fermentation super Dünger bzw. Erde!

Wie funktioniert das?

Um ehrlich zu sein ist es eine etwas aufwendige Art seinen Bio Müll zu entsorgen, lach, jedoch klingt diese Mühe sehr lohnenswert wenn das Ergebnis denn dann auch der Wahrheit entspricht. 

Laut Hersteller kann alles in den Eimer was so an Küchenmüll bzw. organischen Stoffen anfällt, also Essensreste, Kaffeesatz, Fischgräten, kleine Knochen, Teebeutel, Schalen von Zitrusfrüchten, altes Brot, Eierschalen, Obst-Gemüsereste und so weiter, selbst Fingernägel und Haare können dort mit rein, ok….das war mir dann doch etwas zu eklig. 

Nicht rein dürfen: altes rohes Fleisch, Fäkalien, verschimmelte Lebensmittel, große Knochen, Metall usw. oder große Mengen Papier. 

Wichtig ist nur, die Sachen dürfen nicht verschimmelt sein, also keine fauligen Äpfel oder verschimmeltes Brot rein werfen, das sind Pilze die nicht sonderlich gut sind und die gewünschte Zersetzung blockieren . Eierschalen vorher bitte gründlich ausspülen, Kaffeesatz und Teebeutel etwas antrocknen lassen.

In einer alten Plastikschüssel sammle ich so lange Küchenabfälle bis diese voll ist, zwischengelagert wird sie im Kühlschrank.


Alles wird so klein wie möglich geschnitten, also keinen ganzen Apfel oder eine ganze Möhre dort rein tun, sondern wirklich alles ganz klein schneiden.  Die ersten Tage hat mich das genervt, jetzt stört es mich aber nicht mehr. Ist meine Plastikschüssel dann voll geht’s ab zum Bokashi Eimer. 

Deckel auf, Inhalt rein, nun kommen die effektiven Mikroorganismen zum Einsatz. Einfach auf den Müll aufsprühen, etwas von dem Bokashi-Streu oder der Pflanzenkohle oben drauf streuen (Vorsicht, die Kohle staubt ziemlich, also am besten nicht niesen, kicher), wieder mit EMa besprühen dann noch etwas Gesteinsmehl darüber streuen, alles schön fest andrücken und mit etwas beschweren. Ich verwende hierfür einen großen Stein, ein Beutel mit Sand soll aber auch gut funktionieren. Für den ganzen Prozess ist es wirklich wichtig das der Müll so fest wie möglich zusammen gedrückt wird. Deckel drauf und bis zur nächsten Ladung verschlossen halten.


Das wiederholt sich so lange bis der erste Eimer voll ist. Diesen dann zwei-drei Wochen an einem warmen Ort ruhen lassen und aller 4-5 Tage den Sickersaft ablassen.  Dieser kann 1:100 als Flüssigdünger oder pur als Abflussreiniger verwendet werden (löst aber keine schweren Verstopfungen sondern beugt nur vor). Witzig oder? Nach den drei Wochen sollte sich oben dann ein weißer Schimmel gebildet haben, der steht wohl für beste Qualität, ähnlich wie bei einem guten Käse, lach!  Den fermentierten Inhalt zum Schluss am besten mit etwas Erde in einen Schnellkomposter geben, Deckel zu und ca. 3-6 Monate liegen lassen. Wer keinen Schnellkompost hat, mischt den Inhalt mit etwas Erde, deckt ihn wasserdicht ab und lässt ihn ebenfalls 3-6 Monate ruhen.  


Nach der Ruhephase hat man dann angeblich beste Erde, die voller Nährstoffe ist und alle Pflanzen optimal versorgt.
Durch den Zusatz von Bio Pflanzenkohle (Keine Grillkohle) wird die Erde dunkel (schwarze Erde)! Die Kohle saugt Nährstoffe auf wie ein Schwamm, fördert das Bodenleben, speichert Nährstoffe und gibt sie an die Pflanzen ab. Durch Regen usw. werden normalerweise wichtige Nährstoffe aus dem Boden gespült, darum sollte man immer mal wieder seine Pflanzen düngen. Mit Pflanzenkohle ist das angeblich nicht mehr nötig, Nährstoffe werden nicht mehr ausgespült sondern halten sich an der Kohle fest. Es gibt mittlerweile viele Erfahrungsberichte aus der Landwirtschaft wo Bio Bauern mit Terra Preta experimentieren und bisher sehr gute Ergebnisse damit erzielen konnten. Warum also nicht auch im Kleingarten? 


Aber nicht das ihr jetzt denkt man muss dafür einfach nur etwas Kohle unter die Erde mischen (so wie ich), so einfach geht das leider nicht. Pflanzenkohle muss sich erst mit Nährstoffen aufladen, wie eben durch die Nutzung eines Bokashi Eimers oder durch einen Terra Preta Komposthaufen, erst aufgeladen entfaltet die Kohle ihre positiven Eigenschaften. 

Unser erster Eimer ist nun nach 3 Wochen voll und was soll ich sagen, es riecht nicht, echt nicht, selbst wenn ich den Deckel öffne riecht es zwar leicht säuerlich, aber nicht unangenehm. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht dass das stimmt, ich hoffe sehr das bleibt auch im Sommer so, schon alleine dafür hätte sich die Anschaffung gelohnt.
Der Eimer steht nun für weitere 3 Wochen bei uns im warmen Wohnzimmer, denn bei Wärme arbeiten die Mikroorgansimen besser als bei Kälte und sorgen somit für eine bessere Fermentation. 

In der Zwischenzeit nutzen wir den zweiten Eimer. Dafür das wir sehr viel Obst und Gemüse essen und ich wirklich viel frisch koche kommt man mit einem Eimer bei zwei Personen doch recht lange hin, ich hatte etwas bedenken das der Eimer schon nach der ersten Woche voll sein würde, aber nein, drei Wochen Abfall passen in einen 16 Liter Eimer. Das Kleinschneiden sowie das fest zusammendrücken spielt dabei aber sicherlich auch eine große Rolle.

Ich berichte die nächsten Monate weiter über dieses Experiment und zeig euch natürlich auch das Ergebnis nach der 6 monatigen Lagerung im Kompost. Ich bin zumindest schon sehr gespannt was dabei raus kommt.

 
Es grüßt das MuckelchÖn


3 Kommentare:

  1. Spitzenbeitrag ! Wir sind seit letztem Jahr auch "auf den Geschmack" gekommen. Die EMs kann man selbst vervielfältigen, muß sich nur die Grundlösung kaufen ( EMA ) . Es ist so interessant und man hat durchaus Erfolg ! Pflanzenkohle ist teuer und stellten wir deshalb selbst mit einem selbstgebauten Öfchen her. Macht weiter ! Und berichtet ! Übrigens lieben es auch Pflanzen mit EMA1s angesprüht zu werden...ob daheim oder im Garten. Und Tiere finden das auch prima, wenn man sie ansprüht.

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Annett, schön das dir mein Beitrag gefällt. Die Pflanzenkohle wollen wir in Zukunft auch selber herstellen, jetzt im Frühjahr hatten wir aber nicht das nötige Material dafür, sprich, Äste usw. Aber sobald wieder Grünzeug anfällt geht's los.... ☺️ Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  3. Super Blog,gefällt mir sehr. Das es so was wie pflanzenkohle gibt habe ich erst in deinen Blog erfahren. Liebe Grüsse von Jean

    AntwortenLöschen